Fasten – Eine natürliche Methode zur Gesundheitsförderung

Fasten – Eine natürliche Methode zur Gesundheitsförderung

Seit Urzeiten ist der Mensch an periodisches Fasten gewöhnt, da Nahrung nicht immer verfügbar war. Doch heute leben wir im Überfluss, was im Widerspruch zu unserer genetischen Programmierung steht. Studien zeigen, dass Fasten viele gesundheitliche Vorteile hat.

Fasten als Therapie gegen Zivilisationskrankheiten

Fasten könnte helfen, chronische Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Fettleber zu lindern oder sogar zu heilen. In speziellen Kliniken wird Heilfasten unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt, um den Stoffwechsel zu regulieren. Patienten berichten von verbessertem Wohlbefinden, weniger Schmerzen und mehr Energie.

Fasten und seine gesundheitlichen Vorteile

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Fasten nicht nur den Stoffwechsel beeinflusst, sondern auch das Immunsystem stärkt, insbesondere im Kampf gegen Krebs. Studien zeigen, dass Fasten die Anzahl der Immunzellen erhöht, die Tumore angreifen. In einigen Fällen führten Fastenkuren sogar zu vollständigen und anhaltenden Tumorrückbildungen bei Patienten mit aggressiven Krebsarten.

Eine weitere wichtige Erkenntnis betrifft den oft kritisierten Muskelschwund während des Fastens. Untersuchungen mittels MRT belegen jedoch, dass die Muskelmasse erhalten bleibt und die Leistungsfähigkeit der Muskeln auch nach langen Fastenzeiten unverändert ist. Zudem passen sich Gehirn, Herz und andere Organe gut an die Stoffwechselumstellung an, und das gefährliche viszerale Fett wird reduziert.

Wissenschaftliche Erkenntnisse über Fasten

  1. Autophagie: Fasten aktiviert einen Zellreinigungsprozess, bei dem schadhafte Zellbestandteile recycelt werden. Dies kann Entzündungen reduzieren und Alterungsprozesse verlangsamen.
  2. Ketose: Nach etwa 24 Stunden Fasten beginnt der Körper, Fettreserven als Energiequelle zu nutzen, was die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit steigern kann.
  3. Fasten und Krebsforschung: Experimente zeigen, dass Fasten Krebszellen schwächen kann, insbesondere in Kombination mit Krebstherapien.

Physiologische Prozesse während des Fastens

Während des Fastens durchläuft der Körper mehrere Phasen:

  1. Glykogenabbau: In den ersten 24 Stunden nutzt der Körper gespeichertes Glykogen in Leber und Muskeln zur Energiegewinnung.

  2. Fettverbrennung: Nach Aufbrauchen der Glykogenspeicher beginnt der Körper, Fettreserven zu mobilisieren und in Ketonkörper umzuwandeln, die als alternative Energiequelle dienen.

  3. Autophagie: In längeren Fastenphasen aktiviert der Körper die Autophagie, einen Prozess, bei dem beschädigte Zellbestandteile abgebaut und recycelt werden, was zur Zellreparatur und -regeneration beiträgt.

    Verschiedene Fastenarten

    Es gibt unterschiedliche Fastenmethoden, die je nach Ziel und Lebensstil variieren:

    • Intervallfasten (Intermittierendes Fasten): Wechsel zwischen Essens- und Fastenphasen, z. B. 16 Stunden Fasten und 8 Stunden Essen (16:8-Methode) oder 5 Tage normale Ernährung und 2 Tage mit stark reduzierter Kalorienzufuhr (5:2-Methode).

    • Heilfasten: Längere Fastenperioden von mehreren Tagen bis Wochen, oft begleitet von Flüssigkeitszufuhr wie Wasser, Kräutertees oder Gemüsebrühe, mit dem Ziel der körperlichen und geistigen Reinigung.

    • Religiöses Fasten: Fastenpraktiken im Rahmen religiöser Rituale, wie z. B. der Ramadan im Islam oder die Fastenzeit im Christentum, bei denen zu bestimmten Tageszeiten oder Perioden auf Nahrung verzichtet wird.

    Häufige Fehler beim Fasten und wie man sie vermeidet

    1. Mangelnde Vorbereitung: Ohne angemessene Vorbereitung kann der Einstieg ins Fasten schwierig sein. Es ist ratsam, mit Entlastungstagen zu beginnen, an denen leichte Kost konsumiert und auf Genussmittel verzichtet wird.

    2. Unzureichende Flüssigkeitszufuhr: Während des Fastens ist es essenziell, ausreichend zu trinken, idealerweise 2–3 Liter Wasser pro Tag, um Dehydration zu vermeiden.

    3. Übermäßige körperliche Aktivität: Intensive körperliche Anstrengung kann während des Fastens zu Erschöpfung führen. Stattdessen sollten moderate Aktivitäten wie Spaziergänge oder leichte Gymnastik bevorzugt werden.

    4. Falsche Erwartungen: Fasten ist kein Wundermittel für schnellen Gewichtsverlust. Realistische Ziele und das Verständnis der individuellen körperlichen Reaktionen sind wichtig.

    5. Fehler beim Fastenbrechen: Nach dem Fasten sollte die Nahrungsaufnahme langsam und mit leicht verdaulichen Lebensmitteln wieder aufgenommen werden, um den Verdauungstrakt nicht zu überlasten.

Fazit

Fasten bietet vielfältige gesundheitliche Vorteile und wird zunehmend von der medizinischen Forschung anerkannt jedoch im Studium noch nicht oder nicht ausreichend gelehrt. Es ist jedoch wichtig, die passende Fastenmethode entsprechend der individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Voraussetzungen zu wählen. Eine sorgfältige Planung, realistische Erwartungen und das Vermeiden häufiger Fehler können dazu beitragen, die positiven Effekte des Fastens optimal zu nutzen. Bei Unsicherheiten oder bestehenden gesundheitlichen Problemen sollte stets ärztlicher bzw. professioneller Rat eingeholt werden.

(Videoausschnitt ARTE Doku Fasten)

Dokumentation ARTE: Fasten - Ein Phänomen wird erforscht / Screenshot Youtube

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