Wenn Mütter ihren Kindern „THC“ verabreichen!

Wenn Mütter ihren Kindern „THC“ verabreichen!

Klingt provokant, oder? Der Gedanke, dass Babys schon kurz nach der Geburt mit Cannabinoiden in Kontakt kommen, mag für viele überraschend sein. Doch tatsächlich ist genau das der Fall – auf ganz natürliche Weise.

Muttermilch und Ananadamid – das „Glücksmolekül“

In der Muttermilch finden wir einen wichtigen Inhaltsstoff: Ananadamid. Dieser körpereigene Stoff gehört zur Gruppe der Endocannabinoide. Sie sind den bekannten Pflanzenstoffen aus der Cannabispflanze – den Phytocannabinoiden wie THC oder CBD – sehr ähnlich.

Ananadamid wird oft als „Glücksmolekül“ bezeichnet. Es bindet im Körper an dieselben Rezeptoren wie THC und sorgt unter anderem für:

  • ein Gefühl von Wohlbefinden und Sicherheit

  • die Förderung von Appetit und Saugreflexen bei Neugeborenen

  • die Regulation von Schlaf- und Wachrhythmen

  • Unterstützung der neuronalen Entwicklung

Ohne dieses körpereigene Cannabinoid wäre das Überleben eines Neugeborenen deutlich schwieriger – denn erst durch die Aktivierung des Endocannabinoid-Systems entsteht der Impuls zum Trinken.

Das Endocannabinoid-System – unser inneres Gleichgewicht

Der menschliche Körper verfügt über ein komplexes Endocannabinoid-System (ECS). Es besteht aus Rezeptoren (CB1 und CB2), Botenstoffen (wie Ananadamid) und Enzymen, die deren Abbau regulieren.
Die Hauptaufgabe des ECS: Homöostase, also die Aufrechterhaltung des inneren Gleichgewichts.

Es beeinflusst unter anderem:

  • Stimmung & Emotionen

  • Appetit & Verdauung

  • Schlaf & Erholung

  • Schmerz- und Stressregulation

  • Immunsystem & Entzündungsprozesse

 

 

Wie entstehen Endocannabinoide im Körper?

Unser Körper bildet Endocannabinoide wie Ananadamid oder 2-AG selbst – und zwar aus Fettsäuren, die in unseren Zellmembranen gespeichert sind.
Die Grundlage dafür sind vor allem:

  • Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen, fettem Fisch)

  • Omega-6-Fettsäuren (z. B. aus Sonnenblumenöl, Hanföl, Nüssen)

Das richtige Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 ist entscheidend, da beide Fettsäuren an der Bildung beteiligt sind. Ein Zuviel an Omega-6 und ein Mangel an Omega-3 kann die Balance im Endocannabinoid-System stören.

Weitere wichtige Nährstoffe für eine gesunde Endocannabinoid-Produktion:

  • Vitamin B6, B12 & Folat → unterstützen Enzyme im ECS

  • Magnesium → wichtig für die Signalweiterleitung der Rezeptoren

  • Zink & Eisen → essenziell für Enzymaktivitäten

  • Polyphenole (z. B. aus Kakao, Kurkuma, Beeren) → schützen das ECS vor oxidativem Stress

 

Phytocannabinoide – die pflanzlichen Geschwister

Während Endocannabinoide wie Ananadamid oder 2-AG vom Körper selbst produziert werden, stammen Phytocannabinoide aus Pflanzen. Die bekanntesten Vertreter sind:

  • THC (Tetrahydrocannabinol): wirkt psychoaktiv, regt Appetit an, kann Schmerzen lindern und das Wohlbefinden steigern.

  • CBD (Cannabidiol): wirkt nicht berauschend, reduziert Stress, Entzündungen und unterstützt das Nervensystem.

  • CBG, CBN u.a.: besitzen weitere spannende Wirkungen, die zunehmend erforscht werden.

Die Ähnlichkeit von Endo- und Phytocannabinoiden erklärt, warum die pflanzlichen Wirkstoffe in unserem Körper andocken und gezielt Einfluss auf unser Wohlbefinden nehmen können.

Cannabinoide sind Teil unseres Lebens

Das Bild von Cannabinoiden als „Drogenstoffe“ ist überholt. Schon in der Muttermilch finden wir sie in natürlicher Form. Sie sind ein entscheidender Bestandteil unseres biologischen Gleichgewichts und begleiten uns von den ersten Atemzügen an.

Wenn wir also über Cannabinoide sprechen, geht es nicht nur um „Cannabis“, sondern um ein tief verankertes System in uns selbst – eines, das unser Leben reguliert und schützt.

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