Das schmutzige Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln

Das schmutzige Geschäft mit Nahrungsergänzungmsitteln

Das Geschäft mit unserer Gesundheit ist ein Milliardenmarkt. Viele Menschen vertrauen auf Empfehlungen von Freunden oder Bekannten, um das „richtige“ Nahrungsergänzungsmittel zu finden. Doch oft fehlt diesen Vermittlern medizinisches Fachwissen – stattdessen wird Halbwissen weitergegeben. Am Ende geht es nicht um deine Gesundheit, sondern um den Profit der „Empfehler“.

Der Vertrieb: Zwischen Werbung und Wahrheit

Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) werben mit höchsten Qualitätsstandards, doch entspricht das immer der Realität? Nein.

Viele Unternehmen geben an, nach bestimmten Richtlinien zu arbeiten, doch konkrete Testergebnisse sind oft nicht einsehbar. Wer nachfragt, wird nicht selten vom Unternehmen selbst oder von Vertriebspartnern angefeindet.

Nahrungsergänzungsmittel werden heutzutage überall verkauft – über soziale Netzwerke, Multi-Level-Marketing (MLM) oder sogar in Arztpraxen. Doch der direkte Verkauf in der Praxis ist eigentlich verboten:

„Ärzte sollen Patienten neutral und unabhängig beraten. Wenn ein Arzt nur ein Produkt empfiehlt, fällt es Patienten schwer, Alternativen zu prüfen oder eine zweite Meinung einzuholen. Ärzte können einen Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen feststellen und Empfehlungen zur Ernährung geben, doch der Verkauf oder die Vermittlung von Nahrungsergänzungsmitteln ist in der Praxis während der Sprechzeiten nicht erlaubt.“
(Quelle: Verbraucherzentrale.de)

Online-Vorträge: Die versteckte Verkaufsmasche

Alles beginnt harmlos: Jemand aus deiner Freundesliste lädt dich zu einem Online-Vortrag über Gesundheit ein. Klingt interessant, kostet nichts – warum also nicht zuhören?

Doch nach wenigen Minuten wird klar: Es geht nicht um neutrale Aufklärung, sondern um den Verkauf eines bestimmten Produkts. Präsentiert wird das Ganze von einem „Vertriebler“ eines Unternehmens, oft mit Unterstützung eines Arztes – der natürlich mitverdient. Danach wird erklärt, wie du nicht nur Produkte bestellen, sondern auch selbst Kunden werben und Geld verdienen kannst.

Eine der ältesten Verkaufsstrategien – und sie funktioniert besser denn je.

Qualität oder Risiko? Was wirklich in den Produkten steckt

Nicht alle Nahrungsergänzungsmittel halten, was sie versprechen.

Schon 2016 habe ich mit der ARGE CANNA eine europäische Qualitätsstudie gestartet, um den damals aufkommenden CBD-Markt zu untersuchen. Die Ergebnisse waren alarmierend:

  • Verunreinigungen mit Schwermetallen und krebserregenden Stoffen
  • Inhaltsstoffe, die nicht mit dem Etikett übereinstimmen
  • Produkte, die schlicht wirkungslos waren

Als wir diese Ergebnisse 2017 veröffentlichten, wurden wir zur Zielscheibe der Industrie. Einige Unternehmen versuchten sogar, uns mit Millionenklagen zum Schweigen zu bringen – doch unser Ziel war und ist es, die Verbraucher aufzuklären.

Preis vs. Qualität: Lohnt sich der teure Kauf?

Die Preise für Nahrungsergänzungsmittel variieren stark. Doch teurer bedeutet nicht automatisch besser.

Ein Beispiel: Vitamin D3. Manche bekommen es vom Arzt verschrieben – oft aber in einer Form, die ohne Vitamin K2 kaum Nutzen hat. Wer sich mit Inhaltsstoffen und Alternativen beschäftigt, stellt schnell fest: Viele beworbene Produkte sind bis zu dreimal teurer als gleichwertige oder bessere Alternativen.

Warum? Weil ein großer Teil des Preises in die Provisionen für die „Empfehler“ fließt.

Fazit: So schützt du dich vor Abzocke

  • Lass eine Blutanalyse machen, um Nährstoffmängel festzustellen.
  • Vergleiche Produkte vor dem Kauf. Wenn dir etwas unseriös erscheint oder du Druck verspürst, lass die Finger davon.
  • Fordere Laboranalysen an. Wenn ein Hersteller seine Testergebnisse nicht freiwillig veröffentlicht, ist das eine red Flag – besser die Hände davon lassen.

Ihre Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen – nicht der Profit anderer.

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